Die Biografiegesprächere werden immer von zwei speziell dafür ausgebildeten Moderator*innen moderiert. Dabei wird stets darauf geachtet, dass das Moderationsteam sich in Migrationsbiografie, Geschlecht und auch Alter unterscheidet. Lernen Sie hier unsere Moderator*innen näher kennen.
Astrid Wirtz-Nacken Journalistin, Moderatorin, Redakteurin „Kölner Stadt-Anzeiger“ i.R., Projektleiterin Biografiegespräche
Geboren in Köln, Studium der Politik, Soziologie, Volkswirtschaft und Romanistik in Köln, Bonn und Nancy.
„Ich bin jedes Mal wieder von den Gesprächen fasziniert. Und nicht selten auch tief berührt von den so nicht erwarteten Lebensgeschichten meiner Mitmenschen. Ich möchte dazu beitragen, dass noch mehr Menschen durch die Biografierunden die Erfahrung machen, dass wir alle viel mehr miteinander teilen, als wir vorher dachten. Egal welchen Herkunftshintergrund wir haben! Nur wer sich besser kennt, kann sich auch vertrauen.
Melih Serter Journalist
Geboren in Aachen, Studium der Sozialwissenschaften und Marketing Universität Duisburg/Essen. Freier Rundfunk- und Fernsehredakteur.
Es ist immer wieder faszinierend, dass Menschen jeglicher Herkunft vieles gemeinsam haben: Eine Vergangenheit, Sehnsüchte, Schicksalsschläge. Durch die Biografiegespräche eröffnen sich Gelegenheiten, in denen sich die Teilnehmer mitteilen können und einander besser verstehen lernen. Für mich ist es jedes Mal etwas Besonderes, diese Menschen ein wenig begleiten zu dürfen und als Moderator Teil der intensiven Gespräche zu sein.
Thomas Geisen Journalist, Redakteur „Kölner Stadt-Anzeiger“ i.R.
Geboren in Bonn, Studium der Sozialwissenschaften und Romanistik in Bonn. Redakteur bei verschiedenen Tageszeitungen.
Für meine Premiere eher als “Lückenbüßer” bei einem Ausfall eingesprungen, habe ich bei den Runden eine Meinung bestätigt gesehen: Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu sprechen. Die Schicksale von Migranten, Flüchtlingen aber auch von hier geborenen und aufgewachsenen Frauen und Männern haben mich ungeheuer beieindruckt. Und ich hoffe und glaube, dass über diese kleinen Runden hinaus die Erkenntnis sich verbreitet: Jeder hat sein Schicksal, lass es Dir erzählen, hör zu.
Meral Renz Psychologin
Geboren in Zonguldak am Schwarzen Meer, Türkei. Übersiedlung nach Deutschland mit 16 Jahren. Studium der Diplom Pädagogik, langjährige Tätigkeit in einem Beratungszentrum für sexuelle Gesundheit.
Die persönliche, intensive Begegnung mit den Teilnehmenden berührt mich sehr. Jede erzählte Geschichte bekommt eine Bühne mit aufmerksamen Zuhörer*innen. Es darf gelacht, geweint und zusammen geschwiegen werden. Obwohl die Mehrheit sich nicht kennt, fällt jeder Person nach zwei Tagen der Abschied schwer. Es gibt Umarmungen, neue Freundschaften und viel Verständnis und Empathie für Andere und auch manchmal für sich selber.
Hatice Balaban-Coban Medienmacherin
geboren in Kars/Türkei, seit ihrem 3. Lebensjahr in Köln.
BWL-Studium an der Verwaltungs-und Wirtschaftsakademie der Universität Köln. Film- und Medienmanagment im Mibeg Institut. Programmdirektorin des Vollprogrammsenders “Türkshow”.
Als Gastarbeiterkind hatte ich schon sehr früh das Gefühl von Fremdheit kennengelernt und dadurch eine Sensibilisierung erfahren. Die Schwierigkeiten und die Herausforderungen, die daraus resultieren habe ich stets thematisiert und als Chance wahrgenommen. Seit sechs Jahren unterstütze ich aus dieser Motivation heraus die Biografiegespräche. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Erfahrungen an Menschen weiter zu geben, die in Deutschland eine Heimat finden.
Zahide Sarikas Stadträtin Konstanz, Projektleiterin Biografiegespräche
Geboren 1964 in Elbistan im türkischen Kurdistan kam ich vor 40 Jahren nach Deutschland. Ich war als Sozialarbeiterin, Unternehmerin und Kommunalpolitikerin tätig.
In meiner ehrenamtlichen Arbeit kenne kein anderes Projekt, dem es an einem kurzen Wochenende gelingt, zehn Menschen mit unterschiedlichsten Lebensgeschichten zusammenzubringen und so schnell Vorurteile ab-, und Respekt für Lebensleistungen aufzubauen und so emotional und kognitiv neue, interkulturelle Beziehungen zu schaffen.
Tanris Breitkopf Sozialarbeiterin und Diplompädagogin
Geboren in Ankara, Türkei, seit 1974 in Essen, zwei Kinder, ein Enkelkind. Seit 1983 bei der Stadt Essen in verschiedenen Aufgabenfeldern der interkulturellen Arbeit tätig.
„Den anderen, den Fremden kennenzulernen, ist Gift für Vorurteile“ (Jürgen Mitsch). Die offenen und ehrlichen Begegnungen in den Biografiegesprächen erlebe ich jedes Mal als große Bereicherung. Sie eröffnen immer wieder neue Perspektiven und Sichtweisen, regen dazu an, Erinnerungen wieder zu entdecken, davon zu erzählen und etwas über das Leben der Anderen zu erfahren. Wie spannend ist es, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generation in ihren Lebensgeschichten entdecken! Menschen auf diese Art zusammen zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben sich kennenzulernen ist großartig.
Wiebke Weissinger Soziologin, Forschungstätigkeit
Geboren in Dortmund, Studium der Soziologie
Die Biografiegespräche bereichern mein Leben in zweierlei Hinsicht: Zum einen erlebe ich die Aufgabe als aufschlussreich, mir zu überlegen, welche Erfahrungen mich ausmachen und was ich möchte, dass andere von mir wissen. Zum anderen schätze ich die Erfahrung, dass der erste Eindruck, das Bild, welches bei der ersten Begegnung entsteht, sich ändert, sich ändern muss, wenn ich zuhöre, höre ich von den Lebenswegen und den Antworten, die mein Gegenüber auf Herausforderungen gibt. Mitgebrachte Stereotype werden haltlos. Vielfalt wird sichtbar. Gemeinschaft entsteht.
Ahmad Sabsabi Student Soziale Arbeit an der Katholischen Fachhochschule Köln
Geboren in Homs (Syrien). Flucht nach Deutschland 2015.
Den Menschen zu erleben und ihn als Mensch zu begreifen ist eine herausfordernde aber gleichzeitig gewinnbringende Erfahrung, die jedes Mal auf verschiedene Weise auftritt, durch vielfältige Wege erscheint, jedoch nur einen festen Kern hat. Und zwar das Kind, das Herz und die Vernunft für Mensch sein! Nur so kann eine respektvolle Begegnung und Zusammenleben auf Augenhöhe gelingen. In den Gesprächen entsteht ein Raum dafür und ich bin sehr froh darüber, die Wege jedes Mal durch bunte Lichter neu zu sehen!
Dr. Susan Halimeh Fachärztin für Kinderheilkunde und Hämatologie
Geboren in Herne, Medizinstudium in Hannover, Mitgründerin Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr, Mitglied Integrationsrat Duisburg
Gerade seit der Flüchtlingsbewegung 2015 steht die deutsche Gesellschaft im Austausch mit neuen Kulturen, ein Austausch, der meiner Meinung nach gut und vor allem sehr notwendig ist. Man kann durch verschiedene Weltanschauungen seinen Horizont erweitern, das beginnt schon mit den Träumen fürs Leben, oder der Vorstellung von Liebe und Familie.
Ich habe den Weg gewählt zwischen meinen beiden Kulturen zu vermitteln. Wir alle haben die Fähigkeit zu lernen, nämlich vom Anderen, in der Hinsicht unterscheiden wir uns nicht. Wir alle sind fähig auf Andere zuzugehen, Äußere Umstände existieren zwar, sind aber nicht konstant. Wohingegen fortlaufendes Lernen und der Umgang mit neuen, vermeintlich anderen Menschen immer Teil unseres Alltags bleibt. Wichtig ist es, über unsere persönlichen Erfahrungen zu sprechen und uns gegenseitig zuzuhören.
Murad Bayraktar Journalist, Leiter Landesstudios des WDR
geboren in Witten, mit zehn Jahren nach Istanbul, 1996 zurück nach Deutschland. Freier Journalist, dann Redakteur bei WDR und ARD. Moderation bei Funkhaus Europa. Mitbegründer des Vereins Neue Deutsche Medienmacher*innen und Vorstandsmitglied beim Verein DOMID.
Die Biografiegespräche verbinden uns, in jeder Hinsicht. Zusammenhalt schaffen wir durch das Gespräch miteinander. Lernen wir uns kennen, bauen wir Vorurteile ab. Zuhören kann magisch sein!
Axel Schmidt-Gödelitz Journalist und Landwirt,Gründer des ost-west-forum Gut Gödelitz e.V., der Werteakademie und der Biografiegespräche
Geboren auf Gut Gödelitz, 1946 Flucht in den Westen. Studium der Politologie und Volkswirtschaft an FU Berlin. Lange Jahre Tätigkeit für die Friedrich-Ebert Stiftung
Die Idee der Biografiegespräche stammt von Wolfgang Thierse und Professor Peter von Oertzen. Beide warben kurz nach der Wende öffentlich dafür, dass sich Menschen aus beiden Teilen Deutschlands ihre Biografien erzählen. Zu hören, was ein Mensch erlebt hat, sagt viel darüber aus, was ihn geprägt hat. Wir wollen Toleranz einüben und uns darüber klarwerden, dass es nicht nur eine Wahrheit – nämlich die unsere – gibt. Und wir wollen lernen, genau zuzuhören.
Renate Köll Kunst Consultant, Kunsthändlerin
Geboren in Bonn. Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Meisterschülerin
Es ist eine spannende und bereichernde Idee, an einem Wochenende ganz abgesondert und privat in einer ausgesuchten Umgebung sich gegenseitig Lebenswege und -Entwürfe zu erzählen. In der Auseinandersetzung mit der fremden Vita wird ein emotionaler Prozess angestoßen der zu ganz wunderbaren An- und Einsichten führt. Und wenn das nur ein bißchen etwas bei den teilnehmenden Personen aufbricht, anstößt und verändert, ist schon ganz viel erreicht. Das moderieren zu dürfen, empfinde ich als ein Geschenk.
Olaf Jellema kirchlicher Beauftragter für den Freiwilligen Friedensdienst, Pfarrer i. R.
Geboren 1945 in Essen, Pfarrer in Essen-Katernberg von 1971 bis 1993, dann Landespfarrer für ZDL und Freiwillige Friedensdienste und Gemeindepfarrer in Duisburg. Seit der Pensionierung ehrenamtlich Beauftragter bei der ev. Kirche in Essen für Freiwilligen Friedensdienst.
Biografiegespräche laden ein, die kostbaren Momente im Leben wertzuschätzen. Indem wir uns gegenseitig vom Leben erzählen, teilen wir miteinander diese Wertschätzung.
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